Presseaussendung, Juli 2024
Weil in der neuen Tarifverordnung des Landes OÖ die Finanzierung von Tageseltern zu Hause nicht ausreichend berücksichtigt ist, muss der Verein Aktion Tagesmütter diesen wichtigen Teilbereich aus wirtschaftlichen Gründen schließen. Betroffen sind in 108 Tagesmütter und neun Mitarbeiter*innen in der Verwaltung, in ganz Oberösterreich werden 480 Kinder nicht mehr betreut werden können.
In Oberösterreich wird die beitragsfreie Vormittagsbetreuung in den Krabbelstuben eingeführt, ab 1. September 2024 sind die Krabbelstuben bis 13 Uhr beitragsfrei. „Da in dieser neuen Tarifverordnung des Landes die Finanzierung von Tageseltern zu Hause nicht ausreichend berücksichtigt ist, ist eine kostendeckende Weiterführung dieses Teilbereiches bedauerlicherweise nicht mehr möglich“, erklärt Jasmine Chansri, Vorsitzende des Vereines Aktion Tagesmütter OÖ.
Betroffen seien aktuell 108 Tagesmütter zu Hause und neun Verwaltungsangestellte, in weiterer Folge können vom Verein in ganz Oberösterreich 480 Kinder nicht mehr betreut werden. „Was vor allem bedeutet, dass Randzeiten von 6 bis 7 Uhr und von 17 bis 20 Uhr nicht mehr abgedeckt werden. Vor allem in systemrelevanten Bereiche hat das enorme Auswirkungen auf die Jobsituation“, erklärt Jasmine Chansri.
Obwohl man noch auf Gespräche mit den zuständigen Stellen im Land OÖ dränge und hoffe, musste der Verein aus rechtlichen Gründen bereits den Betriebsrat über noch im Juli anstehende Kündigungen informieren beziehungsweise diese im Frühwarnsystem § 45a AMFG des Arbeitsmarktservice anzeigen. „Außerdem wurde ein interner Krisenstab eingerichtet, dem Vorstand, Geschäftsführung und Betriebsrat angehören“, sagt Chansri.
Ihr ist noch wichtig zu erwähnen, dass
a) der von einem ehrenamtlichen Vorstand geführte Verein Aktion Tagesmütter Oberösterreich 45 Jahre lang stets ordnungsgemäß gewirtschaftet hat und
b) der Vorstand sowie die Gewerkschaft bereits bei der Begutachtung der neuen Tarifordnung darauf hingewiesen haben, dass der Teilbetrieb „Tagesmütter zu Hause“ so nicht fortführbar ist. „Dennoch wurde diese Tarifordnung vom Land OÖ mit Gültigkeit 1. April 2024 umgesetzt“, kritisiert die Vorsitzende.
Nicht betroffen von der neuen Verordnung sind jene 65 Tagesmütter des Vereines, die in der Sozialbetreuung bzw. in sonstigen Räumlichkeiten (Betriebe, Altenheime etc.), in der Sommerbetreuung, FAMOS, Krabbelstube Freistadt und bei SONA Steyr tätig sind.
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Mag. Andreas Schmolmüller
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